Szene Der Zukunft zugewandt Werkleitz Festival Move to Soziale ökologische und technologische Tendenzen betrachtet mit den Mitteln von Kunst und Wissenschaft standen von Mitte Juni bis Anfang Juli auf der Agenda des diesjährigen Werkleitz Festivals Move to Der hybriden Veranstaltung mit Vorträgen Gesprächsrunden Performances und künstlerischen Arbeiten der European Media Art Platform EMAP folgt im September eine Online Ausstellung im Rahmen der Ars Electronica 12 Die allgegenwärtige Corona Pandemie polarisierende Wahl kämpfe und der bedrohlich über allem schwebende Klima wandel haben die Brüche in der Gesellschaft in letzter Zeit deutlich wie nie hervortreten lassen Kultur und Informati onskämpfe im Internet und überwachungsähnliche Praktiken von Technologie Konzernen gehören ebenso längst zum All tag wie ein auf scheinbar endloses Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem Zu den dringlichsten Herausforderungen in einer globalisierten und digitalisierten Lebenswelt forsch ten in den letzten vier Jahren Künstler und Kollektive im Kon text der European Media Art Platform kurz EMAP an der elf Institutionen aus ganz Europa beteiligt sind Hauptorganisator der EMAP ist die Werkleitz Gesellschaft in Halle Saale Die Plattform hat sich aus dem Stipendienprogramm EMARE ent wickelt das wir 1995 initiiert hatten sagt Festivalleiter Peter Zorn Daraus ist eines der ältesten Medienkunstprogramme der Welt geworden dessen Bandbreite von Filmen und Vi deoinstallationen über Virtual Reality bis hin zu Bioart reicht Die Symbiose von Kunst und Wissenschaft also die künst lerische Forschung die nützliche Impulse für unser künfti ges Leben liefern soll steht bei der EMAP im Vordergrund Von den insgesamt 44 Arbeiten die bislang bei der EMAP entstanden sind leitete das Werkleitz Festival 2021 seine in haltliche Ausrichtung ab Ein umfangreiches Konferenz und Diskursprogramm namens new world dis order führte an drei Wochenenden mit Vorträgen Diskussionsrunden sowie künstlerischen Performances und EMAP Exponaten durch drei Themenwelten Das Programm der sociosphere 18 bis 20 Juni legte den Fokus auf soziale politische und ökonomi sche Herausforderungen in der ecosphere 25 bis 27 Juni wurde der Einfluss des Menschen und der fortschreitenden Digitalisierung auf unser Ökosystem analysiert Die bodyda tasphere 2 bis 4 Juli widmete sich der Tatsache dass Kör per und Sinneseindrücke zunehmend in technologische Um gebungen eingebunden und viele Aspekte des menschlichen Lebens immer häufiger in computerbasierte Daten verwan delt werden Nachdem das Werkleitz Festival schon im Vor jahr teilweise im Netz stattgefunden hatte entschied man sich auch dieses Jahr für eine hybride Variante Das gesamte Kon ferenzprogramm wurde live aus der ehemaligen Stasizentrale in Halle Saale gestreamt In dem heute leerstehenden sehr weitläufigen Gebäude am Gimritzer Damm wurden an allen drei Wochenenden auch ausgewählte EMAP Arbeiten ausge stellt Sie konnten jeden Tag für einige Stunden von einer be grenzten Anzahl registrierter Personen begutachtet werden Zusätzlich haben wir die Arbeiten von mitteldeutschen Pro duktionsteams abfilmen lassen sodass wir sie auch auf un serer Webseite präsentieren konnten Das Setting glich also mehr einer Studiosituation als einer Ausstellung resümiert Peter Zorn Die Wahl der Location hatte dabei nicht nur prag matische Gründe fügt er hinzu Nach der Wende hatte in der Stasizentrale unter anderem das Finanzamt Halle seinen Sitz Es gab somit konkrete Bezüge zu Themen des Festivals wie Finanzpolitik und Überwachung die im digitalen Zeitalter eine Dimension angenommen hat von der die Stasi seinerzeit nur träumen konnte ehemalige Stasizentrale in Halle Saale rechts Kissing Data Symphony Vibrations Prototype
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie
hier um zur Online-Version zu gelangen.