13 Programmhöhepunkte gab es reichlich So entführte The Great Offshore eine Arbeit des französischen Künstlerkol lektivs rybn org seine Betrachter anhand von Dokumenten Fotos und anderen Objekten in einige der weltweit bedeu tendsten Steueroasen Teil des Filmprogramms auf der Festi val Webseite waren zwei Teile der Videoserie Bottled Songs of Lost Children von Kevin D Lee und Chloé Galibert Laîné die sich mit Begehren Macht und Terrorismus in Online Me dien und sozialen Netzwerken beschäftigt James Bridle Autor des Buches New Dark Age Der Sieg der Technologie und das Ende der Zukunft untersuchte in seiner Keynote die Potenzi ale maschineller Intelligenz sowie die ökologischen Auswir kungen von Technologie Dabei warf er auch die Frage auf wie wir unsere Beziehungen zu anderen Lebewesen im Dienste ei ner sozial gerechteren und das Überleben sichernden Zukunft neu gestalten können Phoebe V Moore von der Universität Leicester sprach über die Folgen des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt Die Philoso phin Anna Verena Nosthoff und der Kultur und Wirtschafts wissenschaftler Felix Maschewski richteten ihren Blick auf die immer beliebter werdenden Wearables wie Fitnesstracker oder Smartwatches mit denen Technologiekonzerne Körperdaten für das neu entdeckte Geschäftsfeld Gesundheit erfassen und auswerten Zu sehen war in Halle Saale auch FANGo ein subversives Tool des Spaniers Martin Nadal zum Schutz der Privatsphäre im Internet Es sieht aus wie ein Ladegerät für Mobiltelefone stört nach dem Einstöpseln durch das Senden falscher oder zufälliger Signale aber gezielt die systematische Datenerfassung großer Suchmaschinen und Online Plattfor men Die vier Versalien seines Namens sind ein Akronym für Facebook Amazon Netflix und Google Quasi alles was wir im Netz tun wird von globalen Wirtschaftsunternehmen in Datenform abgefasst Daraus ergeben sich verschiedene mögliche Szenarien zum Beispiel eine Digitaldiktatur wie in China wo der Staat seine Bürger über die Medien auf Schritt und Tritt überwachen kann Wahrscheinlicher für uns hier zulande ist aber die Dystopie eines Plattformkapitalismus à la Silicon Valley bei dem wir alle nur noch zum Wohle einiger weniger Konzerne agieren und am Ende des Tages alles über KI und Algorithmen gesteuert wird befürchtet Peter Zorn Bei der Eröffnungsveranstaltung am 18 Juni wurde in Kooperation mit dem SILBERSALZ Science Media Festival das Mitte September zum vierten Mal in Halle Saale stattfin det die Installations Performance Vibrations Prototype des Dresdners Moritz Simon Geist vorgestellt bei der robotische Antriebselemente mit Aluminiumstäben elektronische Mu sik erzeugen Gesteuert werden sie via Computer durch einen KI basierten Kompositionsalgorithmus Bei der Performance Empathy Swarm Telehabitats von Katrin Hochschuh und Adam Donovan konnten interessierte Personen über das Inter net einen Schwarm aus 50 Robotern steuern die auf Emotio nen reagieren und dadurch im Gegenzug auch beim Menschen wieder Reaktionen auslösen Der Optimierungslogik großer Konzerne hinsichtlich des Einsatzes von Künstlicher Intelli genz setzt das Projekt einen auf Empathie und Mitgefühl be ruhenden Umgang zwischen Mensch und Maschine entgegen Ein weiteres Highlight war die Kissing Data Symphony von Karen Lancel und Hermen Maat die als partizipative Perfor mance die Hirnströme zweier sich küssender Personen mit am Kopf angebrachten EEG Sensoren misst Die so entstehenden Wellen wurden als farbiges Bild auf den Boden des Raums pro jiziert und zudem in Töne umgewandelt In Zeiten von Social Distancing war das ein echter Hoffnungsmacher findet Zorn Wir haben aber darauf geachtet dass die Teilnehmer nach Möglichkeit aus dem gleichen Haushalt stammten Rund die Hälfte der 44 EMAP Arbeiten waren verteilt über die drei Wochenenden in und von Halle Saale aus zu sehen In ihrer Gesamtheit werden sie dann vom 8 bis 12 September bei der virtuellen Ausstellung EMAP Garden im Rahmen der Ars Electronica präsentiert Das weltweit ältes te Festival für elektronische Künste das sonst im Schnitt gut 100 000 Besucher ins österreichische Linz zieht und eben falls Mitglied der EMAP ist setzt 2021 auf ein umfangreiches Online Programm Wir werden da einen sehr prominenten Platz bekommen freut sich Peter Zorn Sämtliche Arbeiten werden als dokumentarische Kurzfilme vorgestellt Hinzu kommen begleitende Dokumentationen die die gezeigten Arbeiten erläutern sowie filmische Beiträge zu unseren drei Sphären für die das vorhandene Material noch mal in alter nativer Form aufbereitet wird
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie
hier um zur Online-Version zu gelangen.