T R A I L E R 0 3 2 017 19 O D E A N D E N M Ü S S I G G A N G W H AT E V E R H A P P E N S N E X T Der Dresdner Filmemacher und Theaterregisseur Julian Pörksen drehte im Sommer sein Langfilmdebüt Whatever Happens Next Das Roadmovie begleitet den Aus steiger und Zufallskünstler Paul Zeisig auf seinem ziellosen Weg durch Deutschland und Polen Im August landete er auch in Leipzig Das Thema freiwillige Untätigkeit lässt Julian Pörksen nicht los Bereits in seinem ersten Kurzfilm Sometimes We Sit And Think and Sometimes We Just Sit der 2012 auf der Berlinale in der Reihe Perspektive Deutsches Kino für Aufmerksamkeit sorgte beschäf tigte sich der Regisseur mit der Figur des Aussteigers Hier erzählt er von einem Mann der in der Blüte seines Lebens stehend in ein Altenheim zieht und mit seiner Hingabe an die Passivität unter sei nen Mitmenschen eine Fülle von Ereignissen auslöst Mit seinem Essay Verschwende deine Zeit von 2013 einem Plädoyer für das Nichtstun und die Ereignislosigkeit propagiert Pörksen das Kon zept einer positiv verstandenen Zeitverschwendung als Gegenthese zum allgegenwärtigen Optimierungswahn in unserer Gesellschaft In seinem Langfilmdebüt schließlich nimmt er das Thema in Form eines Roadmovies auf Im Mittelpunkt steht Paul der seine Frau seinen Job seine gesamte bürgerliche Existenz zurückge lassen hat und seitdem fröhlich und ziellos durch die Welt streift Auf seiner Reise begegnet er vielfältigen Charakteren für die er unabsichtlich Inspiration und Motor zugleich ist Dabei ahnt er nicht dass Privatdetektiv Klinger längst seine Spur aufgenommen hat Im Gegensatz zu anderen Aussteiger oder Selbstfindungsfil men hat der Protagonist in Julian Pörksens Spielfilm keinen Ge genentwurf kein Ziel Paul hat sich vom Leistungsdenken von Sicherheit und Geborgenheit verabschiedet und erwartet nichts Stattdessen bewegt er sich durch unsere Gesellschaft ohne Teil von ihr zu sein Gleichermaßen möchte der Regisseur die Kehr seite dieses Lebensentwurfs zeigen die eine völlige Verantwor tungslosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen bedeutet So stehe Paul am Ende des Filmes zwar die Welt offen aber diese völlige Offenheit bedeute auch ein Leben ohne Freunde und Beziehun gen ohne Verantwortung und Stabilität ist sich der Filmemacher sicher Trotz der vielen Ereignisse und Figuren der ständigen Wechsel von Motiven und Perspektiven soll Whatever Happens Next ruhig und fließend erzählt und die Komik nicht betont wer den sondern vielmehr aus einer Vielzahl an Verwechslungen und Absurditäten einfließen Produzent von Whatever Happens Next ist Stefan Gieren mit seiner Firma The Storybay Er und Julian Pörksen kennen sich seit einer gemeinsamen Teilnahme der Master Class des Zürich Film Festivals im Jahre 2012 Ich fand Julians Kurzfilm super und wir haben ähnliche Gedankenansätze Darüber hinaus teilen wir die Affinität zum Theater erinnert sich Gieren Der Produzent produzierte in dieser Zeit gerade einen Spielfilm in Leipzig wo verlängert werden kann Daneben konnten wir die großarti ge Sicht auf die Landschaft filmen erzählt Producerin Claudia Schröter Zentraler Drehort des Filmes ist jedoch Schloss und Park Tan nenfeld bei Löbichau Das Herzstück dieser weitläufigen idylli schen Anlage ist ein Schloss aus dem 18 Jahrhundert welches die Herzogin Anna Dorothea von Kurland für ihren Geliebten bauen ließ Im 20 Jahrhundert nutze man das Gelände und die Gebäu de als psychiatrische Klinik Alle Innenmotive des Films wie zum Beispiel die Szenen in der Psychiatrie wurden hier gedreht Das war natürlich wunderbar weil wir neun Tage an einem Ort bleiben konnten Zudem hatten wir absolute Ruhe freut sich die Produzentin Dabei war bis kurz vor Drehbeginn nicht klar ob die Drehgenehmigung erteilt werden würde denn das Areal steht derzeit zum Verkauf Immer wenn wir gut im Zeitplan waren haben wir zusätzlich im Schlosspark gefilmt weil die Landschaft einfach wunderbar zum Look des Films passte ergänzt Clau dia Schröter Auf der Rückseite des Schlosses befindet sich ein ursprünglicher zugewachsener Garten mit Gewächshaus Hier treffen die Protagonistinnen auf ihrem Weg durch die Apokalyp se auf ein geheimnisvolles Wesen gespielt von der dänischen Schauspielerin und Berlinale Preisträgerin Trine Dyrholm Die 28 tägigen Dreharbeiten fanden bis zum 6 September komplett in Thüringen statt Im Anschluss daran ist die umfang reiche Postproduktion gestartet die im Sommer 2018 abgeschlos sen sein soll Der Farbfilm Verleih will Endzeit in die deutschen Kinos bringen ARRI Media übernimmt den Weltvertrieb Wir wollen mit Farbfilm ein Genre Pilotprojekt für das Arthouse Pu blikum starten so die Produzentin Dafür wurde parallel zu den Dreharbeiten bereits umfangreiches Film und Fotomaterial für die internationale Herausbringung und cross mediale Verwer tung des Projektes produziert Die Autorin Olivia Vieweg arbeitet indessen an der zweiten Auflage ihrer Graphic Novel die sie komplett neu zeichnet und um Szenen aus dem Drehbuch erweitert Fertige Teile lädt sie be reits jetzt auf eine amerikanische Plattform für Web Comics wo sich Endzeit mit 3 000 Abonnenten und bisher über 100 000 Be suchern großer Beliebtheit erfreut Die vollständige zweite Aufla ge wird im Frühjahr 2018 im Carlsen Comics Verlag erscheinen und auf der Buchmesse Leipzig präsentiert werden
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