18 Den Grundstein für das Projekt legte Susanne Aßmann wäh rend ihres Studiums der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus Universität Weimar Die Entwicklung von Die Anderen war Teil ihrer Bachelor Abschlussarbeit Zur Pro duktionsreife brachte sie den Kurzfilm anschließend beim Qualifizierungsprogramm TP2 Talentpool für dessen Jahr gang 2019 20 sie ausgewählt wurde Mittendrin gewann die Erfurterin dann noch beim MDM Nachwuchstag KON TAKT wo sie die Expertenjury mit ihrem Pitch überzeugte Außerdem habe ich dort meinen Produzenten Stefan Gieren von StoryBay sowie die Schauspielerin Beate Furcht kennen gelernt die eine der Hauptrollen spielt freut sich Aßmann Bereits als Studentin drehte sie eine Handvoll experimenteller Kurzfilme sowie den 20 minütigen Dokumentarfilm Julia Tirza über eine junge Frau und ihr blindes Pferd Er gewann 2017 die Goldene FILMthuer beim gleichnamigen Thüringer Kurzfilmfestival Die Anderen ist nun ihr bislang ambitio niertestes Projekt für das sie ein in sich geschlossenes Uni versum mit kafkaesker Anmutung erschafft Darin kommt der naive Hans in eine namenlose Behörde wo er ein Formu lar und eine Wartenummer zugewiesen bekommt Im War teraum trifft er auf die Anderen eine Gruppe von ebenfalls namenlosen Personen die seltsam gekleidet sind und in einer unverständlichen melodischen Silbensprache miteinander kommunizieren Schnell realisiert Hans dass es bei ihnen feste Aufgaben Verhaltensweisen und eine hierarchische Struktur gibt mit der sich jeder identifiziert Fasziniert will der Außenseiter Teil dieser Gesellschaft werden Doch zuvor unschuldige Menschen wurden auf seiner Basis kriminalisiert und eingesperrt In über 60 Ländern der Welt gibt es solche Paragrafen leider immer noch teilweise verbunden mit le benslanger Haft oder gar Todesstrafen sagt Regisseur und Koautor Sebastian Meise der trotz des historischen Kontextes konsequent die Figuren in den Mittelpunkt stellt Für Benny Drechsel ist Große Freiheit folgerichtig trotz bedrückender Momente kein düsteres Knastdrama sondern eine hochemo tionale Lebens und Liebesgeschichte wie man sie so noch nicht gesehen hat mit präzise gezeichneten Figuren und einer ausgefeilten erzählerischen Struktur Neben der JVA Magdeburg drehte Meise in der sachsen anhaltinischen Landeshauptstadt auch in einer alten Fabrik halle Dort entstanden Szenen die in der Näherei des Gefäng nisses spielen 23 Tage verbrachten Cast und Crew insgesamt in Magdeburg Elf Drehtage verteilten sich auf Berlin und Wien Die erste Klappe fiel bereits im Februar bevor die Produktion Mitte März durch den Corona Lockdown zum Stillstand kam Wir hätten eine Woche später sowieso eine vierwöchige Pause eingelegt damit Franz Rogowski für einen Zeitsprung in der Geschichte einige Kilo abnehmen kann Daraus sind dann wegen Corona über drei Monate gewor den erzählt Drechsel Immerhin hatten wir aber schon 21 Drehtage im Kasten Erst Ende Juni ging es für das Projekt weiter Da gering fügige Änderungen am Buch vorgenommen werden muss ten wurde ein Drehtag von Berlin nach Magdeburg verlegt Insgesamt hatten wir trotzdem sehr wenige Motivwechsel Das war großes Glück Die JVA als Hauptmotiv war quasi unser Studio Dennoch haben wir letztlich zwei Tage länger gebraucht als ursprünglich geplant nämlich 34 weil die Um setzung der erforderlichen Hygiene und Sicherheitsmaßnah men alle Abläufe am Set verlangsamt Seine Weltpremiere soll Große Freiheit dann im nächsten Jahr feiern im Opti malfall bei einem A Festival Kafkaeske Parabel Die Anderen Für Die Anderen erhielt Susanne Aßmann im Vorjahr den Pitchingpreis beim MDM Nachwuchstag KONTAKT Mitte Juni inszenierte sie den Kurzfilm in ihrem Wohnort Erfurt Als Kulisse diente das Alte Schauspielhaus der Stadt FACTS Regie Sebastian Meise Drehbuch Sebastian Meise Thomas Reider Darsteller Franz Rogowski Georg Friedrich Anton von Lucke Thomas Prenn Produktion Freibeuter Film AUT und Rohfilm Productions Förderung MDM Medienboard BKM DFFF Filmfonds Wien Österreichisches Filminstitut FISA Filmstandort Austria Verleih Piffl Medien Kinostart 2021

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