makemoviesreal de TERIANA RÜCKKEHR NACH 8 Bewegende Ambivalenz Ende September wurde der MDM geförderte Dokumentarfilm Slahi und seine Folterer in New York mit einem International Emmy prämiert John Goetz und Ben Hopkins zeichnen darin das Schicksal von Mohamedou Slahi nach der als vermeintlicher Hintermann der 9 11 Attentate 14 Jahre lang im berüchtigten US Gefangenenlager Guantanamo einsaß bevor seine Unschuld bewiesen wurde Für den Film trafen Goetz und Hopkins auch seine einstigen Peiniger Olaf Jacobs Geschäftsführer der Leipziger Produktionsfirma Hoferichter Jacobs über die Entstehung des Films und die weltweite Resonanz Wie ist das Projekt zu Hoferichter Jacobs gekommen Das Projekt hatte einen sehr langen viele Jahre umfas senden Vorlauf Maßgeblich angeschoben hat es John Goetz ein in Deutschland lebender Amerikaner und renommierter Journalist der erstmals mit Slahi Kontakt aufnahm als er Re porter beim Spiegel war Er war damals der erste Journalist der Slahis Version der Ereignisse ernst genommen hat Im Laufe der Zeit hat sich dann gezeigt dass in der Geschichte wesentlich mehr steckt als man in einem Artikel oder einem Beitrag in einem Fernsehmagazin erzählen kann Da John Goetz für den NDR tätig ist und uns mit der Redaktion eine gute Zusammenarbeit verbindet sind wir miteinander ins Gespräch gekommen Welche Herausforderungen hat die Produktion mit sich gebracht Wir wussten bei dem Projekt ganz lange nicht wie es aus geht So hatten wir anfangs große Zweifel ob es gelingt die Menschen ausfindig zu machen auf die Slahi in Guantanamo getroffen ist Sie gehörten zu einer Spezialeinheit Er kannte ihre Identität nicht weil sie in der Regel maskiert waren und Tarnnamen verwendet hatten Und selbst wenn wir sie fin den würden stand natürlich die Frage im Raum ob alle oder zumindest ein paar von ihnen bereit wären für den Film vor die Kamera zu treten Es hätte sein können dass John Goetz und sein Koregisseur Ben Hopkins am Ende vor verschlosse nen Türen stehen Trotzdem ist uns eine internationale Ko produktion gelungen an der unter anderem das dänische das schwedische und das Schweizer Fernsehen beteiligt waren Das Commitment der MDM zum Projekt war in dieser Hinsicht ein wichtiges Signal Eine weitere Herausforderung bestand darin dass der Film komplett unter Pandemie Bedingungen entstan den ist und beispielsweise ein Dreh in den USA mit großem Aufwand verbunden war Doch am Ende konnten wir den Film genau zwanzig Jahre nach dem 11 September herausbringen Das war ein gutes Timing aber natürlich auch die Strategie Wie groß war die Aufmerksamkeit die der Film erhalten hat Er hat sich international gut verkauft und war de facto auf allen Kontinenten im TV zu sehen In Deutschland lief er im ersten Programm der ARD obwohl viel Englisch im Film gesprochen wird Außerdem wurde er auf Festivals im In und Ausland gezeigt zum Beispiel bei Menschenrechts festivals Sogar in den USA gab es eine kleine Kinoauswer tung obwohl die im Film geschilderten Vorgänge dort bis heute eine durchaus umstrittene Lesart sind Der Gewinn des Emmy war dann natürlich ein außergewöhnlicher Erfolg Ein zwölfteiliger NDR Podcast zum Film hat daneben den Grimme Online Award erhalten Was macht die Faszination des Films für Sie aus Die authentische Erzählung der Recherche hat etwas von Ermittler oder Detektivarbeit Das gibt dem Film eine gute dramaturgische Struktur Die große Leistung von John Goetz und Ben Hopkins besteht in meinen Augen aber vor allem darin dass man als Zuschauender ständig hin und hergeris sen ist auf welcher Seite man steht Und man bemerkt mit fortschreitender Dauer dass es bei dieser Geschichte auf allen Seiten Verlierer gibt wenn man sieht wie sehr die Gescheh nisse auch die US Soldaten aus den Spezialeinheiten in Guan tanamo geprägt haben wie gezeichnet und enttäuscht sie zum Teil sind Das wirft die Frage auf ob der Westen als Folge des 11 September nicht auch seine eigenen Werte verraten hat Diese Ambivalenz ist die große Leistung der Regisseure und hat glaube ich viel damit zu tun dass der Film Menschen auf der ganzen Welt erreicht und sehr stark bewegt Aktuell produzieren Sie unter anderem den Dokumen tarfilm Chefs AT das erste Projekt das 2020 im Rahmen des Fifty Fifty Programms von MDM und ZDF Das kleine Fernsehspiel gefördert wurde Wie ist der Stand der Dinge Der Film soll zum Jahresende fertig sein Er beleuchtet die Anforderungen an heutige Führungskräfte und widmet sich damit auch einem sehr relevanten Thema Der Regis seur Wolfram Huke aus Leipzig hat spannende Protagonisten gefunden darunter das ehemalige VW Vorstandsmitglied Hiltrud Werner Für uns als Produktionsfirma besonders aber für Nachwuchs Filmschaffende ist das Fifty Fifty Programm eine Riesenchance Oft vergehen bei einem Pro jekt mehrere Jahre und viele Förderanträge bis die Finan zierung steht Hier hingegen konnten wir durch die beiden starken Partner sehr schnell in Produktion gehen
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